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Ölpreise im Rückwärtsgang – Russland drohen neue Sanktionen – Heizöl verbilligt sich weiter
11.07.2025

Zum Wochenschluss zeigen sich die Ölpreise im frühen Handel von ihren gestrigen Abschlägen nur leicht erholt, nachdem sie am Donnerstag um mehr als 2 % gefallen waren.
Rohöl der Atlantiksorte Brent beendete den Handelstag mit einem Minus von 2,2% oder 1,55 US-Dollar bei 68,64 US-Dollar pro Barrel, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 2,7 % oder 1,81 US-Dollar auf 66,57 US-Dollar pro Barrel nachgab.
US-Zollpolitik verunsichert Ölmärkte
Am Donnerstag war es letztlich ein ganzer Mix mehrerer gewichtiger Faktoren, der die Ölpreise unter Druck setzte. Zum einen droht den Ölmärkten im August eine weitere Angebotssteigerung der OPEC, zum anderen hatten die US-Rohölvorräte zuletzt den größten Anstieg seit Jahresbeginn verzeichnet. Und dann wäre da ja noch die hohe Verunsicherung angesichts der aggressiven US-Zollpolitik.
Gestern hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er plane, pauschale Zölle in Höhe von 15 % oder 20 % für die verbleibenden Handelspartner zu erheben. Kurz zuvor hatte er bereits einen Zollsatz von 35 % für Waren aus Kanada vermeldet, der am 1. August in Kraft treten soll. Die Europäische Union (EU) soll Trumps Worten zufolge spätestens heute einen seiner Zollbriefe erhalten.
Zieht Trump bei Russland die Daumenschrauben an?
Die heute bislang stabil notierenden Ölpreise sind nach Einschätzung von Händlern der Meldung zuzuschreiben, wonach der US-Präsident plant, am kommenden Montag eine „wichtige“ Erklärung zu Russland abzugeben. Neue Sanktionen gegen Russland könnten die Ölpreise wieder deutlich anziehen lassen, obwohl Trump immer wieder betont, dass Energie günstiger werden müsse.
Zuletzt aber hatte sich Trump zunehmend frustriert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. Dabei kritisierte er die zunehmenden Angriffe auf ukrainische Städte und den Fakt, dass es keine Fortschritte im Friedensprozess mit der Ukraine gebe. „Wir bekommen eine Menge Blödsinn von Putin aufgetischt“, so Trump wörtlich.
Brüssel will ebenfalls Druck auf Moskau erhöhen
Bereits gestern hatte die Europäische Kommission einen neuen Entwurf für die bestehende Obergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Rohöl, das auf dem Seeweg transportiert wird, vorgestellt. Dabei soll die statische Obergrenze durch einen flexiblen Mechanismus ersetzt werden, um den Druck auf die Einnahmen des Kremls aufrechtzuerhalten.
OPEC: Kein Höhepunkt bei Ölnachfrage in Sicht
Unterdessen hat die OPEC gestern ihren von der Erdölbranche mit großem Interesse erwarteten World Oil Outlook (WOO) vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine jährliche Publikation des Öl-Kartells, die Einblicke in die mittel- und langfristigen Aussichten für den globalen Öl- und Energiesektor bietet.
Die diesjährige Ausgabe geht davon aus, dass der Energiebedarf in den kommenden Jahrzehnten weltweit steigen und die globale Energienachfrage bis 2050 um 23 % zunehmen wird. Damit bekräftigt die OPEC ihre Einschätzung, dass bei der weltweiten Ölnachfrage bis Mitte des Jahrhunderts kein Höhepunkt in Sicht ist.
Heizölpreise verbilligen sich weiter
Die gestern beobachteten hohen Abschläge an den Ölmärkten machen sich heute im frühen Handel auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die weiter zurückgehen. Im Vergleich zu Donnerstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von spürbaren Preisabschlägen in Höhe von -1,15 bis -1,65 Euro/100 Liter profitieren.