Schwindende Friedenshoffnung treibt Ölpreise – Frust bei Trump wächst – Heizölpreise abermals teurer

22.08.2025


An den Ölmärkten sind zu Beginn des letzten Handelstags der Woche bislang keine größeren Preisbewegungen zu beobachten, nachdem die Notierungen am Donnerstag weiter zugelegt hatten. Nach zuvor zwei Wochen mit fallenden Preisen sind damit die Voraussetzungen gegeben, dass die Ölpreise mit einem Wochenplus den Freitagshandel beenden.

Die Heizölpreise in Deutschland reagierten gestern mit einer weiteren Verteuerung auf diese Entwicklung. Mit durchschnittlichen 89,34 Euro für 100 Liter kostete Heizöl so viel wie seit sieben Tagen nicht mehr.

Zunehmende Skepsis gegenüber Friedenslösung treibt Ölpreise
Wie bereits in den vergangenen Tagen wurden die Ölpreise gestern einmal mehr von den schwindenden Aussichten auf eine rasche Friedenslösung im Krieg zwischen der Ukraine und Russland nach oben getrieben. Sollten die Gespräche in eine Sackgasse geraten, könnten neue Sanktionen gegen Moskau die Ölpreise weiter steigen lassen.

Dagegen würden positive Entwicklungen der Friedensgespräche zwischen den USA, der EU und den beiden Kriegsparteien wohl zu einer Aufhebung der Sanktionen gegen Russland führen, wodurch mehr russisches Rohöl auf den Markt kommen und die Preise unter Druck bringen würde.

US-Präsident fordert Ukraine zu mehr Offensive auf
Noch nach dem jüngsten Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin in Alaska hatte es geheißen, dass der russische Präsident die Aussicht auf westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine akzeptiert habe.

Nun deuten aktuelle Äußerungen aus Moskau jedoch darauf hin, dass der Kreml von dieser Vereinbarung zurücktreten könnte – oder dass Washington die Position Russlands von Anfang an falsch interpretiert hat.

Auf jeden Fall brachte der US-Präsident gestern seine Frustration über die Abwehrhaltung Russlands zum Ausdruck, indem er die Ukraine unverhohlen ermutigte, mehr in die Offensive zu gehen, als sich nur zu verteidigen.  „Es stehen interessante Zeiten bevor!!!“, schrieb Trump auf seiner eigenen Medienplattform Truth Social.

Ölmärkte blicken auf Notenbank-Treffen
An den Ölmärkten wird man heute zudem die Rede des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, genau verfolgen. Seine Äußerungen im Rahmen eines Treffens internationaler Notenbanker könnten Hinweise auf die kurzfristige Richtung der Zentralbank in Bezug auf die Zinsen geben.

Sollte Powell Zinssenkungen positiv gegenüberstehen, würde dies den US-Dollar gegenüber anderen Währungen unter Druck bringen. Ein schwächerer Dollar stützt in der Regel die Ölpreise, da er die Nachfrage von Käufern, die in anderen Währungen bezahlen, ankurbeln kann.

Heizölpreise legen weiter zu
Vor dem Hintergrund der gestern beobachteten Preissteigerung an den Ölmärkten legen hier zu Lande auch die Heizölpreise weiter zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +0,95 bis +1,15 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Donnerstagmorgen.