Shutdown-Ende stützt Ölpreise – Chinas Wirtschaft macht Sorgen – Heizöl zieht wieder an

11.11.2025


Die Ölpreise geben im frühen Handel ihre zum Wochenauftakt erzielten Aufschläge wieder ab. Am Montag hatte das wahrscheinliche Ende der Haushaltssperre in den USA nicht nur die Wall Street, sondern auch auch die Ölmärkte gestützt. Der Rückkehr zur Normalität könnte der Wirtschaft in den USA neuen Schub geben und die Nachfrage beim weltweit größten Ölverbraucher beflügeln.

US-Senat gibt grünes Licht für Shutdown-Ende
Am späten Montagabend hatte der US-Senat mit 60 zu 40 Stimmen einen Finanzierungsentwurf verabschiedet, der den 41-tägigen Rekordstillstand beendet. Hierzu schlossen sich acht Demokraten der Maßnahme an, die nun dem Repräsentantenhaus zur Genehmigung vorgelegt wird.

Der Mehrheitsführer im Senat, John Thune, geht davon aus, dass US-Präsident Donald Trump das Gesetz unterzeichnen wird, sobald es vom Kongress verabschiedet ist. Trump hatte den Kompromiss noch am Abend als „sehr gut“ bezeichnet. Die Haushaltssperre werde „sehr schnell“ aufgehoben.

USA gewähren Ungarn einjährige Frist
Unterdessen beobachtet man nach den jüngsten US-Sanktionen an den Ölmärkten weiterhin aufmerksam die russischen Ölströme. Wie gestern bestätigt wurde, hat US-Präsident Trump Ungarn eine einjährige Ausnahmegenehmigung für den Kauf russischer Energie gewährt.

Orbán hatte bereits am Freitag direkt nach dem Treffen mit Trump erklärt, die USA hätten Ungarn „in Hinsicht auf die (Erdgas)-Pipeline Turkish Stream und die (Erdöl)-Pipeline Druschba eine vollumfängliche Befreiung von Sanktionen“ gewährt. Da Ungarn keine Seehäfen habe, sei es für Orbán „sehr schwierig, Öl und Gas aus anderen Regionen zu beziehen“, erklärte Trump zur Begründung.

Chinas wirtschaftliche Dynamik lässt weiter nach
Ein weiteres Tema an den Ölmärkten ist die wirtschaftliche Eintrübung Chinas, des weltweit größten Ölimporteurs. Ökonomen zufolge soll sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten weiter verlangsamen.

Demnach hat die Dynamik der Exporte nachgelassen, wobei der Rückgang in erster Linie auf deutlich geringere Ausfuhren in die USA zurückzuführen ist. Im Oktober waren die Exporte in die Vereinigten Staaten seit April zum siebten Mal in Folge im zweistelligen Bereich zurückgegangen.

Anhaltende Schwächen im Inland sowie der nachlassende Effekt früherer Konjunkturmaßnahmen sind weitere Faktoren, die die Wirtschaft im Reich der Mitte in den kommenden Monaten wahrscheinlich belasten werden. Dies wird wahrscheinlich zu einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums im vierten Quartal führen und dürfte die Ölnachfrage dämpfen.

Heizölpreise legen wieder zu
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, mit Aufschlägen auf die neuen Entwicklungen reagieren, legen auch die Inlandspreise für Heizöl wieder zu. Im Vergleich zu Montagmorgen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher mit Aufschlägen in Höhe von +0,30 bis +1,00 Euro/100 Liter rechnen.