Ölmärkte warten auf Frieden – US-Ölvorräte legen zu – Heizöl abermals günstiger

27.11.2025


Die Ölpreise geben im frühen Donnerstagshandel einen Teil der zur Wochenmitte erzielten Gewinne wieder ab und notieren dadurch aktuell wieder im Bereich ihres Ein-Monats-Tiefs.  An den Ölmärkten ist man weiterhin dabei einzuschätzen, ob die Gespräche über ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine zu einem Erfolg führen könnten.

US-Präsident Trump: Einigung steht kurz bevor
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte gestern davor, dass eine Einigung noch in weiter Ferne liege und Moskau keine größeren Zugeständnisse machen werde. Er bestätigte allerdings auch, dass die Gespräche zur Beendigung des Krieges ernsthaft seien.

Wesentlich optimistischer äußerte sich am Mittwoch US-Präsident Donald Trump, indem er ankündigte sagte, dass eine Einigung zwischen der Ukraine und Russland kurz bevorstehe.

Zuvor aber soll der US-Gesandte Steve Witkoff nächste Woche zusammen mit anderen hochrangigen US-Beamten nach Moskau reisen, um mit russischen Führern über einen Plan zur Beendigung des fast vier Jahre andauernden Krieges in der Ukraine zu diskutieren.

Wiederaufnahme russischer Öllieferung würde dauern
Der mögliche Waffenstillstand hat Spekulationen ausgelöst, dass die westlichen Sanktionen gegen russisches Öl letztendlich zurückgenommen werden könnten. In einem solchen Fall gehen Branchenexperten davon aus, dass es einige Zeit dauern wird, bis sich ein Anstieg der russischen Lieferungen an den weltweiten Ölmärkten bemerkbar macht.

US-Rohölvorräte steigen deutlich stärker als erwartet
Unterdessen teilte die US-Energieinformationsbehörde (IEA) am Mittwoch mit, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 2,8 Millionen Barrel (159 Liter) angestiegen sind. Analysten hatten im Vorfeld lediglich einen Lageraufbau in Höhe von 55.000 Barrel erwartet.

Die EIA-Daten deuteten auf eine schwächere Nachfrage hin, nachdem die US-Rohölvorräte um 2,774 Millionen Barrel gestiegen waren, was den Rückgang von 3,426 Millionen Barrel in der Vorwoche umkehrte und auf einen erneuten Aufbau der kommerziellen Vorräte hindeutete.

US-Ölimporte übersteigen Ausfuhren
Der Anstieg erfolgte trotz einer Zunahme der Raffinerieauslastung und kehrte den in der Vorwoche gemeldeten Rückgang der Ölvorräte nahezu wieder um. Dem Bericht zufolge ist der Anstieg hauptsächlich auf einen starken Zuwachs der Rohölimporte bei gleichzeitigem deutlichem Rückgang der Exporte zurückzuführen.

Heizölpreise geben deutlich nach
Trotz der Tatsache, dass auch heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, wieder Aufschläge verbuchen, geben die Inlandspreise weiter nach. Im Vergleich zu Mittwochmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,90 bis -1,40 Euro/100 Liter profitieren.